Skip to main content

Aktuelles

Worte für den Tag - 24. März

Kommt mir nicht zu nahe! Bitte halten Sie Abstand!

In den letzten Tagen hat sich vieles verändert. Man nähert sich einander anders, denn keiner weiß, wer für wen eine Gefahr sein könnte.In diesen Zeiten gehen wir auf Abstand. Aus gesundheitlichen Gründen müssen wir uns aus dem Weg gehen: Sich-die-Hände-Reichen, oder gar Umarmungen sind untersagt.

Spielplätze, Fußballplätze, Kneipen und Straßen sind leer. Abgesperrt! Natürlich sehe ich das ein, aber es tut doch weh.

Ich vermisse es, Ihnen die Hände zu geben. Ich vermisse Umarmungen unter lieben Freunden.Selbst das Gedränge in vollen Straßenbahnen bekommt ein romantisches Gesicht.Meine kleine Tochter weinte, weil sie nicht mehr mit ihren Freundinnen auf dem Hof spielen darf. Und plötzlich habe ich ein Gespür für die Aussätzigen in den Bibelgeschichten.

Für die, die abseits und am Rand menschlicher Nähe leben mussten: Bitte Abstand halten! Ich verstehe ihre Sehnsucht nach Nähe. Eine Nähe, die uns vor ein paar Tagen noch selbstverständlich war. Und dann kommt ihnen einer nahe und berührt sie. Sagt ihnen nicht: „Bitte Abstand halten!“, sondern ruft ihnen zu: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid!“ Wie muss das für sie gewesen sein? Was für eine Befreiung, was für ein Segen!

Ich hoffe, dass die uns auferlegte Distanz nicht all zulange andauern wird. Und ich freue mich darauf, Ihnen wieder die Hand zu reichen und zu umarmen.

Bleiben Sie behütet und aus der Ferne gedrückt.

Ihr Pfarrer Dr. Sebastian Ziera​

Wir benutzen Cookies
Diese Webseite verwendet Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.