Chronik
Ein Blick Zurück
Kleine Chronik von Pfarrer i.R. Günther Jacob
Die ersten Jahre
Als unsere Bethanienkirche am 29. Januar 1933 durch Landesbischof D. Ihmels eingeweiht wurde, begann am Tag danach durch die Machtergreifung Hitlers eine zwölfjährige Diktatur, der nach dem Ende des schrecklichen Krieges eine weitere, vierzigjährige folgte. Man kann also sagen, dass es viele Jahre lang schwierige Zeiten waren, unter denen die Glieder der Bethaniengemeinde leben und ihre Pfarrer und Mitarbeiter arbeiten mussten. Damals wirkten an unserer Kirche die Pfarrer Schröder, Büttner und Beyer, deren Dienst - neben der Predigt und Seelsorgetätigkeit - hauptsächlich in der Durchführung zahlreicher Amtshandlungen bestand (Taufen, Trauungen, Beerdigungen) wie auch in der Unterrichtung ganzer Schuljahr-gänge im Konfirmandenunterricht. Immerhin hatten sie damals fast 15.000 Gemeindeglieder zu betreuen.
In den kirchenpolitischen Auseinandersetzungen der 30er Jahre zwischen "Deutschen Christen" und der "Bekennenden Kirche" hat sich die Gemeinde insgesamt wie auch ihre Pfarrer wohl zurückgehalten, so dass es nicht zu einer Spaltung gekommen ist. Der Beginn des 2. Weltkrieges war sowohl für die Gemeinde als auch für das Kirchengebäude eine Katastrophe. Viele Männer fielen an der Front, starben in Kriegsgefangenschaft oder kamen schwer verwundet zurück. Viele Bewohner Schleußigs verloren ihr Leben in den Bombennächten der Jahre 1943 und 1944.
Was unsere Kirche betrifft, so wurde zunächst das wertvolle und solide Kupferdach heruntergerissen und für Kriegszwecke verwendet. Später kam der Befehl, die Bronzeglocken ebenfalls abzugeben. Durch Bombenexplosionen in der unmittelbaren Nähe wurde die Bethanienkirche am 20.02.1944 stark beschädigt: Die Kirchenfenster zersplitterten, das Dach wurde beschädigt und großer Schaden entstand an der Orgel. Bis 1948 konnte wegen der eindringenden Nässe und aus Mangel an Heizmaterial die Kirche nicht genutzt und die Gottesdienste nur in den Gemeindesälen gehalten werden.
Im Jahr 1945 erhielt die Bethaniengemeinde eine große Zahl neuer Mitglieder durch die Zuzüge vieler heimatvertriebener Menschen aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen. Diese vielfach sehr gläubigen evangelischen Menschen, die besonders schweres Leid durchzustehen hatten, suchten und fanden in der Kirche ein Stück Heimat und haben das geistliche Leben in der Bethaniengemeinde stark und nachhaltig geprägt; die Alteingesessenen haben ihnen viel zu danken. In den Jahren nach dem Krieg nahm das kirchliche Leben einen großen Aufschwung. Die Kirchlichen Werke, die Gemeindeabende und Bibelwochen verzeichneten Teilnehmerzahlen, von denen wir heute nur träumen können.
Da der Religionsunterricht an den Schulen unmöglich gemacht wurde, hat die Landeskirche in dieser Zeit das Katechetenamt eingerichtet, und in den Räumen der Kirchengemeinde begann die Unterweisung der Kinder in der Christenlehre. Schon bald kam es zu harten Auseinandersetzungen mit staatlichen Stellen, mit der Partei und der FDJ und zu unerhörten Anschuldigungen und Verunglimpfungen der Kirche und einzelner Christen. Diese erreichten ihren Höhepunkt um das Jahr 1954. Aber auch danach wurde - meist über die Betriebe - massiver Druck auf Gemeindeglieder ausgeübt, von denen sich in diesen Jahren leider viele zum Kirchenaustritt drängen ließen.
Ein ebenso harter Schlag war die Einführung der Jugendweihe 1955 und der Zwang (oder Ehrgeiz) der meisten Lehrer, nicht eher zu ruhen, bis ihre Klasse möglichst vollzählig daran teilnahm. Häufig wurde davon der Besuch der Erweiterten Oberschule oder die Berufsausbil-dung abhängig gemacht. Leider haben in der ehemaligen DDR und auch in unserer Gemeinde nur wenige Kinder und ihre Eltern diesem Druck widerstanden.
Für die Bethaniengemeinde kam erschwerend hinzu, dass Ende 1954/Anfang 1955 beide Pfarrer, Beyer und Büttner starben, so dass die Gemeinde in dieser schwierigen Zeit vakant war. Mit Pfarrer Albrecht Burkhardt und Pfarrer Gerhard Naumann konnten Ende 1955 beide Pfarrstellen wieder besetzt werden. Beide Pfarrer wirkten - jeder auf seine sehr persönliche Weise - über zwei Jahrzehnte treu in der Gemeinde. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit lag auf der sonntäglichen Predigt, der Seelsorge und der Bemühung um eine gute Unterweisung der Kinder im christlichen Glauben. Damals zählte die Bethaniengemeinde ca. 8000 Mitglieder.
Mieteinnahmen sicherten finanzielle Unabhängigkeit
Eine Besonderheit der Bethanienkirche ist ihr fast hallfreier Kirchenraum. Der Sender Leipzig bemühte sich deshalb um einen Vertrag mit dem Kirchenvorstand, um die Bethanienkirche für Proben und Tonbandaufnahmen der beiden Rundfunkorchester zu nutzen. Dieser Vertrag kam 1953 zustande. Für die Gemeinde und ihre Mitarbeiter brachte er manche Einschränkungen und Behinderungen, besonders für die Katecheten und Kirchenmusiker, andererseits konnte durch die Mieteinnahmen der bauliche Zustand der Kirche erhalten werden. Die große Innenrenovierung der Kirche (1988) wurde davon bezahlt und auch ein erheblicher Teil der Kosten für die neue Orgel kam aus dieser Quelle. Auch ist zu bedenken, dass dadurch die Bethaniengemeinde als eine der wenigen im Leipziger Raum viele Jahre keine Beihilfen von der Landeskirche benötigte und in der Lage war, andere Gemeinden finanziell zu unterstützen.
Pfarrerwechsel - Brüche und Chancen
Die kontinuierliche Arbeit der beiden langjährigen Seelsorger der Gemeinde ging zu Ende und eine neue Ära mit neuen Schwerpunkten begann, als Pfarrer Naumann 1977 vorzeitig emeritiert wurde und Pfarrer Burkhardt schwer erkrankte und am 1. Dezember 1979 im Amt verstarb. Pfarrer Rolf-Dieter Hansmann, der in dieser Gemeinde aufgewachsen ist und seit 1978 die zweite Pfarrstelle innehatte, übernahm die Pfarramtsleitung, und am 1. September 1981 kam Pfarrer Wolfgang Pfeifer in die 2. Pfarrstelle. Die Amtszeit dieser beiden Pfarrer war davon geprägt, neben Altbewährtem neue Wege der Gemeindearbeit zu beschreiten. Manches ist bis heute fester Bestandteil unseres Gemeindelebens, so z. B. die regelmäßigen Familiengottesdienste, der Taufbesuchsdienst, das Taufgedenken für die noch nicht konfirmierten Kinder sowie die Vorbereitung und Zulassung der Kinder zum Heiligen Abendmahl. Andere gute Aktivitäten wie die sogenannte "Gammlerarbeit" des Jugendpfarramtes in unserer Kirche sind wieder aufgegeben worden.
Insgesamt währte dieser Zeitraum nur kurz, da Pfarrer Hansmann einer Berufung zum Krankenhausseelsorger folgte, während Pfarrer Pfeifer längere Zeit erkrankte und sich schließlich vom Pfarrdienst beurlauben lassen musste. Nach einer pfarrerlosen Zeit, die von der Gemeinde, dem Kirchenvorstand und den Mitarbeitern mit Hilfe von außen überbrückt werden konnte, wurde Anfang 1986 Pfarrer Günther Jacob als Pfarramtsleiter eingeführt. 1987 kam durch Abordnung des Landeskirchenamtes Pastorin Ulrike Birkner zu uns mit der zusätzlichen Aufgabe, kirchliche Arbeit mit hier lebenden Ausländern (vor allem sogenannten Vertragsarbeitern, z. B. aus Angola) zu tun. Ihr verdanken wir auch die Partnerschaft mit Birmingham. Dieser Zeitabschnitt war geprägt durch eine große Aktivität der Jungen Gemeinde in allen Bereichen des Gemeindelebens, durch die Gründung eines neuen Gemeindekreises "Junge Erwachsene", durch häufige Besuche aus den Partnergemeinden, durch die Einführung eines jährlichen Familiengottesdienstes auf der Waldwiese, durch eine Kirchenvisitation im Juni 1988 durch Superintendent Richter sowie einen starken Aufschwung des Seniorenkreises. Parallel dazu wurden am Kirchengebäude Schritt für Schritt Erhaltungs- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt: Renovierung und Neugestaltung des Kleinen Saales, große Innenrenovierung der Kirche, Neueinrichtung der Gemeindeküche, des Kanzleiraumes und des Konfirmandenzimmers, Deckung des Kirchendaches, Entrostung des Glockenstuhles und Erneuerung der Turmjalousien, Ausbau des Turmzimmers und des Archivraumes sowie größere Verputzarbeiten an den Arkaden.
An dieser Stelle soll das Gedenken an einen Mann hochgehalten werden, der viele Jahre lang die Arbeit der Pfarrer und Mitarbeiter mit größter Hingabe unterstützt hat: Prof. Dr. Kurt Götting, Vorsitzender des Kirchenvorstandes von 1984 bis 2002. Neben seiner beruflichen Belastung hat er sich unermüdlich für seine Gemeinde eigesetzt und mit seiner ruhigen, besonnenen Art zu einem harmonischen Klima beigetragen. Er war auch einer der Initiatoren der Gemeindepartnerschaft mit Hilversum, die 1988 begründet wurde und das Gemeindeleben 20 Jahre lang bereicherte.
Selbstverständlich gingen die politischen Erschütterungen der letzten Jahre der DDR nicht an unserer Gemeinde vorüber. Die Bethaniengemeinde war einer der Gastgeber des Kongress- und Kirchentages im Juli 1989, als sich große Spannungen abzeichneten. Viele Gemeindeglieder nahmen an den Friedensgebeten in den Innenstadtkirchen teil, anschließend ging es zu den Montagsdemonstrationen auf den Leipziger Ring. In den Wochen, als Teilnehmer des Montagsgebetes willkürlich verhaftet und z. T. wochenlang eingesperrt wurden, beteiligte sich auch die Bethaniengemeinde an den täglichen Fürbittgebeten.
Die Jahre nach der Friedlichen Revolution
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 veränderte sich schrittweise unsere kirchliche Situation tiefgreifend. Das westliche Kirchensteuer- und Meldesystem wurde übernommen. Der Freistaat Sachsen führte den Religionsunterricht an den Schulen ein, der zunächst, da geeignete Fachlehrer fehlten, durch die Pfarrer und Mitarbeiter der Kirche zusätzlich geleistet werden musste. Hier hat sich unsere langjährige Gemeindepädagogin, Frau Hansmann, sehr engagiert.
Leider wurde in diesen Jahren die Bethanienkirche zweimal (1992 und 1994) Opfer von Brandanschlägen, die zwar großen Schaden anrichteten, glücklicherweise aber durch rechtzeitige Entdeckung und Löscharbeiten die Kirche nicht in ihrer Substanz schädigten. Beide Anschläge wurden nie aufgeklärt.
Eine besondere Freude erlebte unsere Gemeinde durch den Neubau eines großen Doppel-Wohnhauses in der Stieglitzstraße 77/79 auf unserem bisher unbebauten Grundstück, wodurch erstmals seit Gründung der Gemeinde zwei Pfarrer-Dienstwohnungen zur Verfügung standen.
Nachdem Frau Pfarrerin Ulrike Birkner in den diplomatischen Dienst gewechselt war, konnte am 20. Januar 1991 die 2. Pfarrstelle mit Frau Pfarrerin Christine Müller geb. Stiehl wieder-besetzt werden. Mit ihrer freundlich-mütterlichen Art und ihrer tiefen persönlichen Frömmigkeit hat sie viele Gemeindeglieder geprägt. Leider waren ihr nur wenige Jahre segensreicher Tätigkeit gegeben. Sie erkrankte an einem schweren Herz-/ Lungenleiden, an dem sie im September 1997 verstorben ist. Danach musste die Bethaniengemeinde mit einem Pfarrer auskommen.
Kirchenmusik
Ein wichtiger Zweig kirchlicher Aktivität ist immer die Kirchenmusik gewesen. Ältere erinnern sich noch an Kantor Siegfried Pritsche als begnadeten Orgelspieler. Sehr beliebt war die Chorarbeit unter der Leitung von Frau Katharina Behrens (1984 bis Januar 1999), die Jung und Alt mit ihrem Temperament mitreißen konnte. In ihrer Dienstzeit konnte endlich nach langer Zeit des Wartens im Juni 1992 eine neue, mechanische Orgel mit 25 Registern in Dienst genommen werden, die von der Firma Jehmlich, Dresden, erbaut wurde. Seit Ende 1999 liegt die Arbeit mit Kinderchören, der Kantorei und Instrumentalisten in den bewährten Händen von Kantor Stefan P. Audersch, der zugleich Kirchenmusikdirektor für den Kirchenbezirk Leipzig ist. Ein Freundeskreis für Kirchenmusik unterstützt mit seinen Beiträgen und Spenden die Anschaffung von Noten und Instrumenten.
Neues Engagement
Die notwendigen Sparmaßnahmen erzwangen in den 90er Jahren einen schrittweisen Abbau in der Mitarbeiterschaft (Gemeindeschwester und Küster). Andererseits war gerade in diesen Jahren ein erstaunliches Anwachsen des ehrenamtlichen Engagements vieler Gemeindeglieder zu beobachten: Es gründete sich ein Förderverein, der sich die bauliche Erhaltung des Kir-chengebäudes vorgenommen hat. Sein erstes großes Projekt war die gründliche Sanierung des Kirchturmes, dessen Höhepunkt die Anbringung eines 14m großen neuen Turmkreuzes am 21. Juli 2000 war. Auch beim Gemeindeaufbau engagierten sich viele neue Helfer. Zu den bisherigen Aktivitäten: Diakonie, Chöre, Kindergottesdienst usw. kamen auch neue hinzu. Junge Mütter treffen sich wöchentlich mit ihren Kleinkindern zum "Zwergentreff" und gestalteten den dafür übergebenen Raum selbst aus. Seit 1999 werden - neben dem Kindergottesdienst - spezielle "Krabbelgottesdienste" für Kleinkinder mit ihren Eltern angeboten, die lebhaften Zuspruch finden.
Die Jugendarbeit wurde bereichert durch regelmäßig zur Ausbildung in unsere Gemeinde abgeordnete Vikarinnen bzw. Vikare, die hier praktische Erfahrungen sammelten und natürlich auch ihrerseits Impulse gaben. Ebenso bereichernd waren Sommerfreizeiten unserer Jungen Gemeinde mit der Jugend unserer Partnergemeinde Hilversum, die von 1991 - 2005 jährlich wechselnd in Deutschland und den Niederlanden stattfanden. Besonders bemerkenswert war eine Arbeitswoche in den holländischen Tulpenfeldern, deren Erlös einem gemeinsamen diakonischen Projekt in Jaromer (Tschechien) zu Gute kam.
Strukturelle Veränderungen
Nach einer Phase der Abwanderung aus unserem Stadtteil (bis etwa 1995), freuen wir uns, dass in den Jahren danach ein Zuzug nach Schleußig zu verzeichnen war. Dadurch tauchten auch neue Gesichter in unserer Kirche auf, und es hat sich schon mancher Neuzugezogene für eine aktive Beteiligung am Gemeindeleben gewinnen lassen, so dass wir heute - trotz nicht zu übersehender Probleme unserer Kirche insgesamt - recht optimistisch in die Zukunft sehen. Unsere Gemeindegliederzahl betrug im Jahr 2001 ca. 1650 und wuchs seitdem auf etwa 2.300 an. Die starken sozialen Schwankungen, verursacht durch berufliche Verunsicherungen, führten bei uns zu einem extremen Rückgang der Geburten, verbunden dadurch mit einem Rückgang der Taufen, später der Konfirmationen über mindestens 15 Jahre. Der Zuzug von relativ vielen Familien aus den westlichen Bundesländern, die in größerem Prozentsatz der Kirche zugehören, in unseren doch recht attraktiven Stadtteil, ergab einen erheblichen - für sächsische Verhältnisse eher untypischen - Anstieg der Gemeindegliederzahlen.
Als aufgrund von Sparmaßnahmen der Landeskirche nur noch zwei Pfarrstellen für drei Gemeinden im Leipziger Südwesten zur Verfügung standen, wurde im Jahre 2006 mit den Nachbargemeinden Kleinzschocher und Lindenau/Plagwitz ein Schwesterkirchverhältnis ge-schlossen. Dabei sind die Mitarbeiter im Verkündigungsdienst (Pfarrer, Kantoren und Gemeindepädagoginnen) für alle drei Gemeinden zuständig. Die Gemeinden bleiben aber rechtlich selbständig, haben einen eigenen Kirchenvorstand und Haushaltsplan und beschäftigen eigene Mitarbeiter für die Verwaltung und Hausmeisterdienste.
Damit waren nun Pfarrer Günther Jacob und Pfarrer Stefan Zieglschmid für die drei Schwesterkirchgemeinden zuständig. Nach der Emeritierung von Pfarrer Jacob im Herbst 2007 wurde im Frühjahr 2008 Pfarrer Martin Staemmler-Michael gewählt. Außerdem wurde Pfarrerin Ina Peucker zum Dienst in unseren drei Gemeinden abgeordnet. Sie hat sich bis zum April 2014 in besonderer Weise um die Arbeit in den Seniorenheimen verdient gemacht. Nach dem Stellenwechsel von Pfarrer Zieglschmid im Herbst 2012 war Pfarrer Staemmler-Michael zeitweilig allein für die drei Gemeinden zuständig.
Bei der Strukturanpassung 2014 wurden dem Schwesterkirchverhältnis wegen der inzwischen angewachsenen Gemeindegliederzahlen wieder drei Pfarrstellen zugestanden. Das Landeskirchenamt hat uns im Dezember 2013 Frau Pfarrerin Angela Langner-Stephan zum Dienst in unseren Gemeinden abgeordnet. Pfarrer Dr. Wolf-Jürgen Grabner wurde im Februar 2014 gewählt und trat dann im Oktober seinen Dienst an.
Da ein Schwesterkirchverhältnis besonders für die Mitarbeiter im Verkündigungsdienst auch Nachteile hat (sie haben es mit drei Kirchenvorständen zu tun, in denen alle drei Pfarrer "geborene" Mitglieder sind), wurden in den Jahren 2012 und 2013 Alternativen betrachtet. Der dabei vorbereiteten Vereinigung der drei Gemeinden hat der Kirchenvorstand der Bethanienkirchgemeinde im Mai 2014 nicht zugestimmt.
Gemeindeleben heute
Die Zusammenarbeit mit den Schwestergemeinden ist nach anfänglicher Enttäuschung über die gescheiterte Vereinigung auf einem guten Weg. Die drei Gemeinden profilieren sich und bewegen sich von einem guten Nebeneinander zu einem anlassbezogenen Miteinander. Dazu hat sicher auch die Visitation durch Herrn Superintendent Martin Henker im Herbst 2015 beigetragen.
In unserer Gemeinde werden auch neue Gottesdienstformate praktiziert, mit dem thematischen "Lieblingsstück"-Gottesdienst eine offene Form für alle und mit dem "Gotteshäuschen" besonders für Eltern mit kleinen Kindern. Der Kirchgarten ist außerhalb der Sommerferien aller 14 Tage samstags für ein Sommercafé geöffnet und es gibt regelmäßig Konzerte der Kantorei und des Kantors (an der Orgel und am Klavier) sowie verschiedener Gastchöre und -orchester (unter anderem zweimal im Jahr von der Sächsischen Bläserphilharmonie).
Die großen Vorhaben zur Erhaltung unserer Kirche sind erst einmal abgeschlossen, und nach dem Einbau eines Aufzugs (2016) können nun vor allem auch unsere älteren Gemeindeglieder den höher gelegenen Kirchenraum und die Gemeindesäle im Untergeschoss bequem erreichen.
Dies alles ist sehr erfreulich und Grund für eine große Dankbarkeit gegenüber dem HERRN unserer Kirche. Daran dürfen wir uns halten, gerade auch dann, wenn die natürlich auch bei uns auftretenden Unzulänglichkeiten im Gemeindeleben mal Sorgen bereiten.
(Stand: 30. April 2017)