Stellungnahme zur Gottesdienststörung am Himmelfahrtstag 2023
Während des regionalen Festgottesdiensts zum Himmelfahrtstag in der Bethanienkirche am 18. Mai 2023 kam es zu einer Gottesdienststörung. Vor Beginn der Predigt stand ein Mann auf, beschwerte sich lautstark über das Agieren der Bethaniengemeinde während der Corona-Pandemie und forderte ein Schuldbekenntnis. Durch Kirchvorsteher und zwei Mitarbeitende eines Sicherheitsdienstes – die aufgrund einer zunächst geplanten, dann aber kurzfristig abgesagten Demonstration vor Ort waren – wurde der Mann aus der Kirche begleitet, so dass der Gottesdienst fortgesetzt werden konnte.
Die Bethaniengemeinde hat während der Corona-Pandemie Menschen, die sich durch eine Impfung vor einer möglicherweise schweren Erkrankung schützen wollten, entsprechende Angebote gemacht. Zudem haben wir durch eine an die Gegebenheiten vor Ort angepasste Umsetzung der staatlichen und kirchlichen Regelungen dafür Sorge getragen, dass sich diejenigen, die – z. B. aufgrund von Vorerkrankungen – im Falle einer Infektion gravierende Folgen befürchten mussten, bei uns sicher fühlen können. Auf diese Weise haben wir uns darum bemüht, dem Auftrag Gottes, die Schwächsten in unserer Mitte zu schützen (Röm 15,1), gerecht zu werden.
Der Kirchenvorstand der Bethaniengemeinde hat sich stets darum bemüht, das Agieren angesichts der durch die Pandemie eingetretenen Ausnahmesituation zu erläutern und zu begründen und ist bereit, dies auch weiterhin zu tun. Die durch eine übergriffige Störung des Gottesdiensts aufgenötigte Auseinandersetzung stellt aus unserer Sicht aber in keiner Weise eine sinnvolle Form des Dialogs dar. Mitarbeitende haben den Gottesdienst vorbereitet, die anwesende Gemeinde wollte fröhlich den Festtag begehen und eine Familie die Taufe ihres Kindes feiern. Dass all diese Menschen durch den Zwischenfall gestört worden sind, betrübt und ärgert uns sehr. Wir sind deshalb unserer Verantwortung, eine angemessene Fortsetzung des Gottesdienstes zu ermöglichen, nachgekommen und rufen dringend dazu auf, derartige Störungen zukünftig zu unterlassen. Für einen vorwurfsfreien Dialog stehen wir in einem anderen Format zur Verfügung.
Unser Dank gilt den Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort sowie den Mitarbeitenden des Sicherheitsdiensts, die durch ihren Einsatz die Fortsetzung des Gottesdienstes ermöglichten.
Martin Staemmler-Michael (Pfarrer) |
Konstantin Enge (Vorsitzender des Kirchenvorstands) |
Leipzig, den 18. Mai 2023